Schriftenreihe Mensch und Digitalisierung

Über die Schriftenreihe

Wir leben in einer besonderen Zeit: Die Digitalisierung stellt eine noch nie erlebte Revolution in der Menschheitsgeschichte dar in einer noch nie dagewesenen Breite und einer noch nie erlebten Geschwindigkeit. Die Digitalisierung betrifft alle Bereiche des menschlichen Lebens. In der Reflexion über dieses Totalphänomen steht meistens die technische Perspektive im Vordergrund.

Hier ist es der Bischöflichen Medienstiftung der Diözese Rottenburg-Stuttgart ein Anliegen, zu einem Paradigmenwechsel beizutragen. Der Mensch oder das Mensch-Sein müssen der Ausgangspunkt und schlussendlich auch der ethische Zielpunkt aller Reflexionen sein. In zwei großen Tagungen „Am Puls des Ichs - Unterwegs in eine narzisstische Gesellschaft?" (2015) und „Mensch-Sein 4.0 - Ist die Maschine der bessere Mensch?" (2016) hat sich die Bischöfliche Medienstiftung in Kooperation mit der Stuttgarter Hochschule der Medien wichtigen Fragen der Digitalisierung gestellt. Die Buchreihe „Mensch und Digitalisierung" möchte nun auf diesen Überlegungen aufbauen und sie gleichzeitig weiter führen. Die Frage, wie Mensch-Sein in einer digitalisierten Welt möglich ist und gestaltet werden kann, steht im Mittelpunkt der Überlegungen.

Bisher erschienen:

Leben in der digitalen Moderne - Essays

Klaus Koziol
Leben in der digitalen Moderne
Essays

Schriftenreihe Mensch und Digitalisierung
Band 6, München 2021 (Juli), 99 Seiten, ISBN 978-3-96848-021-3,
Inhaltsverzeichnis und weitere Informationen beim Verlag kopaed 

In insgesamt 27 kurzen Essays beschäftigt sich Klaus Koziol, Soziologe und Leiter der Hauptabteilung Medien und Digitalisierung, mit den Facetten des Lebens in der Digitalen Moderne. Von A wie dem Algorithmus als Kulturwandel über H wie Heimat und G wie Geheimnis bis Ö, dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk, nimmt der Autor die verschiedensten Phänomene der Digitalisierung in den Blick. Er schaut dabei vor allem auf die ethische Seite dieser Transformation; sein Plädoyer für eine notwendige Menschendienlichkeit aller Entwicklungen und Prozesse ist deshalb die Basis seiner Analyse.  

Die Beiträge unter den Überschriften wie „Begegnung“, „Kapitalismus“, „Öffentlichkeit“, „Stille“ oder „Unterhaltung“ schärfen das Bewusstsein dafür, wie Gewohnheiten sich in der digitalen Moderne schleichend verändern. Beispielhaft beschreibt Koziol im Essay mit dem Titel „Über ‚Wetten, dass ..?‘“ , wie heute „jeder in der Familie seine eigene mediale Präsenz“ hat und dass Familien sich schwer tun, „über mediale Angebote gemeinschaftsstiftende Aktionen zu verwirklichen“, wie dies zu Zeiten von großen Familien-Fernsehshows einst möglich gewesen ist. 

Das 99-seitige Buch ist keines, das zu einer direkten Handlung auffordert. Durch die genaue Analyse und Beobachtung des Alltags gelingt es dem Autor aber, die Leser immer wieder zum Nachdenken und Innehalten anzuregen. Auch deshalb, weil er Themen und Sachverhalte mit der Digitalisierung in Verbindung bringt, die auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben; zum Beispiel im Essay „Über das Romanlesen“. Letzteres identifiziert er als wichtiges Werkzeug, um in der digitalen Moderne souverän zu agieren. Seine Begründung: Romane ermöglichen ein „Probehandeln“, denn „das gedankliche Mitgehen von Protagonisten verlangt eine hohe Imaginationskraft, die sich so ausprägt, dass eine Übersetzung auf aktuell herausfordernde, reale Situationen möglich wird“. Außerdem fordere ein Roman den Leser heraus, dranzubleiben, als „Widerstand gegen die Zerhackstückelung unserer Zeit“. 

Sich bewusst werden über Veränderungen und sie einordnen können, ist ein erster und wichtiger Schritt, Gesellschaft mitzudenken und mitzugestalten. Nicht mehr aber auch nicht weniger ist der Anspruch des vorliegenden Bandes.  Der Essay-Band ist die sechste Publikation in der Reihe „Mensch und Digitalisierung“ der Bischöflichen Medienstiftung.
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Zwischen Digitalisierung und Pandemie - Begegnung neu bewerten

Klaus Koziol / Manuela Pfann (Hrsg.)
Zwischen Digitalisierung und Pandemie
Begegnung neu bewerten

Schriftenreihe Mensch und Digitalisierung
Band 5, München 2020 (Dezember), 131 Seiten, ISBN 978-3-96848-019-0
Inhaltsverzeichnis und weitere Informationen beim kopaed Verlag

2020 - ein Jahr, das für Menschen weltweit von zwei Dingen geprägt war: Von Abstand halten und von viel digitaler Kommunikation. Ein Jahr zwischen Digitalisierung und Pandemie. Die Folgen sind vielfältig und noch kaum abschätzbar. Eines aber bleibt unbestrittene Erkenntnis: Zum Menschsein braucht es zwingend direkte, menschliche Begegnung. Deshalb fragen und analysieren wir in diesem Band: Welche Relevanz hat Begegnung? Wo ist sie notwendig, wo ersetzbar? Und unter welchen Umständen können wir auf ein analoges Zusammensein verzichten? Dieser Band gibt besondere Einblicke und ermöglicht manch überraschende Erkenntnis – denn die Beiträge sind nicht nur in einer außergewöhnlichen Zeit entstanden; die  Autorinnen und Autoren blicken aus unterschiedlichsten Perspektiven auf das Geschehen der Begegnung. Zu Wort kommen ein Kinder- und Jugendpsychiater, eine  Einsiedlerin, eine Informatikerin, ein Theologieprofessor, ein Erziehungswissenschaftler, eine Expertin für Entwicklungszusammenarbeit, eine Kunst- und Medienwissenschaftlerin, ein Bildungsexperte und eine  Pflegewissenschaftlerin.

Entstanden ist ein differenziertes Bild hinsichtlich der Notwendigkeit von Begegnung. Die Publikation soll Hintergründe aufzeigen und Anregung bieten, über Gestaltung und Wert von Begegnung in der digitalen Moderne neu nachzudenken.

Bildung und Medienkompetenz - Wege zur digitalen Souveränität

Klaus Koziol / Norbert Vogel / Rainer Steib 
Bildung und Medienkompetenz
Wege zur digitalen Souveränität

Schriftenreihe Mensch und Digitalisierung
Band 4, München 2020 (Oktober), 96 Seiten, ISBN 978-3-86736-584-0
Inhaltsverzeichnis und weitere Informationen beim kopaed Verlag

Um sich zu bilden oder um Bildungsprozesse erfolgreich zu gestalten, sind heutzutage digitale Medien und damit einhergehend eine gewisse digitale Souveränität unerlässlich. Das hat nicht zuletzt die Coronakrise deutlich zu Tage befördert und zugleich beschleunigt. Die Autoren dieses Buches legen den Fokus auf die gewendete Perspektive: Braucht es nicht gerade ein gewisses Maß an Bildung, um in den schnelllebigen digitalen Prozessen der heutigen Zeit ein wenig Souveränität wahren zu können? Wie kann der Bildungsbegriff im pädagogischen Umgang mit der digitalen Transformation hilfreich werden? Und was können wir dabei sogar von der griechischen Antike lernen?

Als Auszug aus dem Buch stellen wir den Beitrag  Technisch versiert oder allgemein gebildet? Kritische Anfragen an die Medienkompetenz als Download zur Verfügung.

Entwirklichung der Wirklichkeit

Klaus Koziol (Hrsg.)
Entwirklichung der Wirklichkeit
Von der Suche nach neuen Sicherheiten

Schriftenreihe Mensch und Digitalisierung
Band 3, München 2020 (Juni), 122 Seiten, ISBN 978-3-86736-577-2
Inhaltsverzeichnis und weitere Informationen beim Verlag kopaed

Gerade jetzt in Zeiten der Pandemie war deutlich erfahrbar, wie nützlich die Digitalisierung für die Kommunikation untereinander auf Distanz sein kann. Die Welt der Daten und Algorithmen gibt den Menschen viele praktische Instrumente an die Hand, um miteinander in Kontakt zu bleiben, Gedanken auszutauschen und zu arbeiten. Und immer kann dabei der so oft beschworene Abstand gewahrt bleiben. Dies sollte aber nicht vergessen lassen, dass die Digitalisierung auch einiges nimmt. Die Gewinne auf der einen Seite ziehen Verluste auf der anderen Seite nach sich. In den Beiträgen des vorliegenden Bandes möchten die Autorinnen und Autoren den Blick stärker auf diese Aspekte lenken. Neben Verlusten an ethischer Orientierung, geschichtlicher und heimatlicher Verortung kann man von einem Wirklichkeitsverlust an sich sprechen. Niemand kann sich der Digitalisierung und ihren Auswirkungen entziehen, umso wichtiger sind deshalb Impulse, mit Wirklichkeitsverlusten umzugehen und neue Sicherheiten zu finden.

Aus dem Aufsatz "Ent-grenzung - Zu den ethischen Problemen delimitierter Digitalisierung" von Prof. Thomas Weißer stellen wir hier einen Auszug zum Download zur Verfügung. 

Der ver-wertete Mensch

Petra Grimm / Klaus Koziol (Hrsg.)
Der ver-wertete Mensch
Vom Wandel des digitalen Lebens

Schriftenreihe Mensch und Digitalisierung
Band 2, München 2018 (Mai), 180 Seiten, ISBN 978-3-86736-407-2
Inhaltsverzeichnis und weitere Informationen beim kopaed Verlag

Werte zählen auch im digitalen Zeitalter, nur welche? Die Digitalisierung und Ökonomisierung unserer Gesellschaft konfrontiert uns mit zahlreichen Wertefragen, die unser Handeln im Alltag beeinflussen: Wie gehen wir mit Wertekonflikten um – ist uns Sicherheit und Komfort mehr wert als Privatheit und Autonomie? Was ist uns eine freie Meinungsbildung wert? Wird mehr Gerechtigkeit geschaffen, wenn Maschinen für uns Entscheidungen treffen? Welche Verantwortung trägt ein jeder von uns ganz persönlich für sein gelingendes digitales Leben – trotz Social Bots, Internet der Dinge, Disruption und Algorithmen? In dem vorliegenden Band hinterfragen Autorinnen und Autoren aus verschiedenen Perspektiven, welche Werte für ein digitales Leben von Bedeutung sind.

Die Erzählung vom besseren Leben gegen die Logik der digitalen Welt

Klaus Koziol
Die Erzählung vom besseren Leben gegen die Logik der digitalen Welt

Schriftenreihe Mensch und Digitalisierung
Band 1, München 2017, 85 Seiten, ISBN 978-3-86736-418-8,
Inhaltsverzeichnis und weitere Informationen beim kopaed Verlag

Die Digitalisierung ist ein Totalphänomen. Alle Lebensbereiche des modernen Menschen sind davon betroffen und werden immer mehr der Macht der Algorithmen untergeordnet. Es droht die Tyrannei der Digitalisierung. Aber es gibt Mittel und Wege sich dem entgegen zu stellen. Eines davon ist die Entwicklung einer Hoffnungsperspektive. Eine Erzählung von einem besseren Leben, die auf nachvollziehbaren und menschendienlichen Grundlagen beruht, kann helfen gegen die Logik der Digitalisierung anzugehen. Klaus Koziol entwickelt in diesem Buch Perspektiven dafür.