Medienethikerin Ingrid Stapf: Kinder müssen nicht nur geschützt, sondern auch befähigt werden
Medienkompetenz für Kinder statt nur Schutz
Ingrid Stapf, eine renommierte Medienethikerin, betont in einem aktuellen Interview die Bedeutung der Medienkompetenz bei Kindern und Jugendlichen. Sie ist der festen Überzeugung, dass es nicht ausreicht, Kinder lediglich vor den Gefahren der digitalen Welt zu schützen, sondern dass sie auch dazu befähigt werden müssen, verantwortungsvoll mit Medien umzugehen.
Stapf weist darauf hin, dass Kinder heutzutage von klein auf mit digitalen Medien aufwachsen und diese einen großen Einfluss auf ihr Leben haben. Daher sei es wichtig, ihnen frühzeitig die notwendigen Fähigkeiten zu vermitteln, um kritisch mit Medien umgehen zu können. Dies beinhaltet unter anderem die Fähigkeit zur Quellenkritik, das Erkennen von Fake News sowie den bewussten Umgang mit persönlichen Daten.
Die Medienethikerin plädiert dafür, dass bereits in der Schule ein Schwerpunkt auf Medienbildung gelegt wird. Lehrkräfte sollten über die nötigen Kompetenzen verfügen, um den Schülerinnen und Schülern einen verantwortungsvollen Umgang mit Medien zu vermitteln. Zudem sollten Eltern ihre Kinder aktiv begleiten und unterstützen, indem sie sich selbst mit den digitalen Medien auseinandersetzen und als Vorbilder fungieren.
Stapf betont jedoch auch die Verantwortung der Medienunternehmen. Diese sollten ihrer ethischen Verpflichtung nachkommen und Inhalte produzieren, die kindgerecht sind und die Entwicklung der Kinder fördern. Zudem sollten sie transparent über ihre Datenerhebung und -verarbeitung informieren, um den Schutz der Privatsphäre zu gewährleisten.
Ethik Digital: Medienethikerin Ingrid Stapf - Kinder müssen nicht nur geschützt werden [Evangelisches Sonntagsblatt]
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